Projekt Beschreibung
Projektname:
Bau eines weiteren Klassenraumes für ein Ausbildungszentrum (in Kooperation mit der Kinderhilfe Westafrika e.V.)
Höhe der Spende:
6.600 €
Hintergrund und weitere Informationen (Zusammenfassung):
In Burkina Faso, einem der am niedrigsten entwickelten Ländern der Welt, sind 45% der Bevölkerung unter 15 Jahre alt, die Alphabetisierungsrate der 15-24 Jährigen liegt bei 40%. In einem gemeinsamen Projekt mit der Organisation Kinderhilfe Westafrika e.V. möchte Charity Event e.V. genau dieser Zielgruppe, Kindern und Jugendlichen, dabei helfen, Zugang zu Bildung zu erhalten und somit den Weg in eine Zukunft hinaus aus der Armut zu ermöglichen.
Ausgangssituation:
Das von uns unterstützte Projekt befindet sich in Bobo-Dioulasso, einer Stadt im westafrikanischen Staat Burkina Faso. In dem Land selbst leben ca. 18,4 Mio. Einwohner. Die meisten Menschen sind von bitterer Armut betroffen.
Das Projekt selbst liegt im südwestlichen Teil Burkina Fasos, genauer in der Stadt Bobo-Dioulasso. Diese besteht größtenteils aus vielen notdürftigen Unterkünften, die nur einen geringen Schutz bieten.
Bildung und Gesundheitsstand
Ein großes Problem in dem Land ist die geringe Lebenserwartung (53 Jahre bei Männern, 57 Jahre bei Frauen) sowie der hohe Analphabetismus. Fast jeder Zweite unter 25 Jahren ist nicht in der Lage zu lesen und zu schreiben. Dies führt zu hohen Einschränkungen in der Zukunftsgestaltung und hemmt die Möglichkeiten ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Genau hier setzt unser Projekt an.
Unser Ziel:
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Kinderhilfe Westafrika e.V. möchten wir den Bau und die Ausstattung von Klassenräumen finanzieren. Diese Klassenräume ermöglichen dann eine witterungsunabhängige Vermittlung von Bildung. Unter Bildung werden hierbei sowohl Maßnahmen gegen den Analphabetismus definiert, als auch Möglichkeiten für das Erlernen von Berufen, die perspektivisch eine Versorgung des eigenen Unterhaltes und auch einer Familie sicherstellen. Die Kinder und Jugendlichen können sich je nach Interesse und Begabung für einen der Ausbildungszweige entscheiden. Parallel dazu findet für diejenigen, die bisher keine Schule besucht haben, ein Alphabetisierungsprogramm statt, um grundsätzlich die Buchstaben zu erlernen.
Das Projekt:
Wer ist dabei?
Über 30 Jungen nehmen am Straßenjungs-Projekt des Dorcas-Center teil. Viele von ihnen leben seit mehreren Jahren in Bobo-Dioulasso auf der Straße. Elisabeth und Moise Oubda setzten ihre Idee für dieses Projekt 2012 in die Tat um. Mit an ihrer Seite ist Siebou Da. Er ist der Projektleiter und hat ein großes Herz für die Jungen. Er ist der Ansprechpartner und kümmert sich die meiste Zeit um sie.
„Viele der Jungen leben in sehr schwierigen Verhältnissen. Manche von ihnen haben beide Elternteile verloren und schlagen sich seitdem auf den Straßen durch. Die ersten Tage im Projekt mit ihnen sind oft sehr schwierig. Sie tragen ihre Straßenfehden aus, kämpfen miteinander und haben keine Disziplin. Mit Hilfe des Fußballspielens fällt es ihnen meist leichter, sich ins Projekt ein zu ordnen. Und wenn sie erst einmal merken, dass sie etwas wert sind, dann treten sichtbare Veränderungen ein. Es begeistert und motiviert mich jedes Mal, diese positive Veränderungen in ihrem Leben zu sehen! Für jeden einzelnen von ihnen lohnt sich dieses Projekt.“ erzählt Siebou Da begeistert.
Wie Eric Dah haben viele Jungen traurige Schicksale erlebt und sie wollen davon erzählen:
Vor drei Jahren wurde ich auf der Straße mir selbst überlassen. Eines Tages traf ich einen Herrn der mir sagte, dass er Fußballspieler in einem Club hier in Bobo sei und dass er Jungs wie mich suche, um eine Fußballmannschaft zu gründen. Ich war sofort begeistert. Ich brachte ihn zu meinen Eltern, damit er sehen konnte, was mich dazu gebracht hatte, mein Elternhaus zu verlassen. Mein arbeitsloser und polygam lebender Vater kümmer-te sich nicht um uns. Heute, im Programm vom „Dorcas Boys Project” hat sich mein Leben völlig verändert. Ich lerne jetzt, Französisch und Mathematik, Fußball, Volleyball und den Beruf des Tischlers. Seither hat mich auch die Lebenslust gepackt in der Hoffnung, dass ich eines Tages einen Beruf erlernen kann. Später möchte ich heiraten und eine Familie gründen.
Das Straßenjungsprojekt:
2012 ging das Projekt gemeinsam mit Kinderhilfe Westafrika e.V. an den Start. Mit Hilfe von vielen Spendern konnten die ersten Gebäude und der Fußballplatz errichtet werden. Seitdem ist das Projekt enorm gewachsen. Mittlerweile können vier verschiedene Berufsausbildungen angeboten werden. Viele Jungen kommen mit Begeisterung um zu lernen und zu trainieren.
„Ziel des Projektes ist es, die Jungen ein für allemal von der Straße zu holen. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie etwas aus ihrem Leben machen können und das sie ein Leben abseits von bitterer Armut führen können.“ erzählt Moise Oubda, „Jeder der Jungen hat eine schwierige Zeit hinter sich. Einige haben ihre Eltern auf Grund von Aids verloren, andere werden in ihren Familien hin und her geschoben, weil sich keiner um sie kümmern will. Fast alle Jungen lebten freiwillig auf der Straße, weil sie es zu Hause nicht mehr ausgehalten haben!“
Herr Da vom Projekt geht durch die Straßen und spricht die Jungen an. Oft erzählen sie ihm sehr bald ihre Lebensgeschichte. Er lädt die Jungs zum Fußball spielen ein. Zusammen mit dem Kind besucht er die jeweilige Familie um vom Projekt zu erzählen und um Erlaubnis zur Teilnahme für das Kind zu bitten.
Am Anfang trainiert er jeden Nachmittag Fußball, Volleyball und Leichtathletik mit ihnen. Das hilft den Jungen sehr, sich ins Projekt einzuordnen und die Rangeleien untereinander hinter sich zu lassen. Wenn sie dann mit ihren Fußballschuhen und Trikots mit großem Ehrgeiz spielen, kommen oft Schaulustige an den Sportplatz um ihnen zu zusehen. Sehr bald merken sie, dass sie doch irgendwie etwas wert sind und schöpfen neue Hoffnung. Meist kommen sie sehr schnell zu Herrn Da und fragen, wie es denn weitergehen kann. Sie können dann zwischen 4 verschiedenen Ausbildungen (Schweißer, Elektriker, Schneider und Tischler) wählen.
Jeder der Jungen ist mit großer Begeisterung bei der Ausbildung dabei und sie sind sehr stolz, im Projekt sein zu dürfen. Sie lernen lesen, schreiben Rechnen und in Theorie und Praxis ihren gewählten Beruf. Jeden Nachmittag trainieren sie weiterhin Fußball, Volleyball und Leichtathletik um sie auch körperlich zu fordern.
Ein Tag im Straßenjungs-Projekt:
Jeden Tag beginnen die Jungen um 8:00 mit ihrem Unterricht. Benjamin, Issa, Vincent und Arnaud sind aber schon seit einer halben Stunde da. Sie können es kaum erwarten anzufangen. Sie haben schon ihre Arbeitskittel angezogen. Jede Ausbildungsrichtung hat unterschiedliche Farben und einen Schriftzug des Berufes auf dem Rücken. Darauf sind sie schon irgendwie mächtig stolz. Nach der Anwesenheitskontrolle geht es endlich los. Die vier Jungs die den Beruf des Schweißers erlernen, arbeiten heute mit Feuereifer an der neuen Tür, denn es fehlen nur noch wenige Handgriffe, bevor die letzten Schweißpunkte gesetzt werden können.
Auch die zukünftigen Schneider sind schon am Werk. Herr Bonkoungou, ihr Lehrer schneidert gerade die erste Hose mit ihnen. „Die Theorie
haben alle gut mitgemacht und auch die Aufzeichnungen von jedem Schüler sind sehr gut“ freut er sich. Stolz zeigen sie ihm die roten Hosen, die sie bald selber anziehen können. Die Jungs der Elektriker und Tischler Ausbildung haben heute Schulunterricht. Sie lernen Lesen, Schreiben, Rechnen und später dann Französisch. Die meisten von ihnen waren nur selten in der Schule und wenn sie da waren, haben sie nicht viel gelernt. „Das ist kein Wunder“, sagt Herr Da, „in Burkina Faso lernen zwischen 100 und 150 Kinder bei einem Lehrer in der Klasse. Wie soll der Lehrer da den Kindern etwas vermitteln können?“ Die Mittagszeit ist schneller da, als die meisten Jungs erwartet hatten. Dann heißt es „Schluss für heute“ und alle räumen gemeinsam auf. Nach der Mittagspause treffen sich alle auf dem Fußballplatz wieder.
14:30 sind alle Jungen auf dem Sportplatz wieder da. Schnell sind Trikots und Schuhe angezogen, das Volleyballnetz aufgehängt und die Bälle geholt. Es wird viel erzählt und gelacht, alle freuen sich schon auf den Sport Begeistert sind die Jungs bei der Sache und versuchen mit kleinen Kunststücken und Trippeleinheiten die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Alle geben ihr bestes und wenn 17:30 Schluss ist, dann sind sie richtig geschafft und durchgeschwitzt.
Die meisten Jungs gehen dann in ihre Familien nach Hause, aber einige werden auch wieder die Nacht auf der Straße zu bringen. Aber alle freuen sich schon auf Morgen. Dann können die Tischler weiter an ihrem Sofa bauen und die Elektriker üben sich an dem Aufbau eines kleinen Solarsystems. Die Freude auf morgen ist groß und die Nacht im Vergleich dazu nur sehr kurz!
Und die Umsetzung?
Seit Oktober 2016 waren ersten Baumaßnahmen im Gange. Das Fundament und der Platz für den Bau des Schulgebäudes standen bereits.
Der Empfang der ersten Baumaterialien war sehr herzlich.
Der Bau des vierten Ausbildungsraumes begann im Herbst 2016. Die Kinderhilfe Westafrika e.V. versorgte Charity-Event e.V. immer regelmäßig mit aktuellen Bildern: